Mikrofinanz ZOOM-Meeting, 28.Januar 2021

Mikrofinanz ZOOM-Meeting, 28.Januar 2021


Veröffentlicht: 31.01.2021


 

BPW Olten widmete sich dem Thema Mikrofinanz: ZOOM-Meeting mit einem Referat von Sonja Beck, der Kommunikationsleiterin von Opportunity Schweiz.


Armut ist weiblich!

Bei Mikrofinanzierungen geht es darum Kleinstunternehmungen mit geringem Einkommen in Schwellen- und Entwicklungsländern Zugang zu Finanzdienstleistungen zu ermöglichen. Den Mikrounternehmenden wird so der Weg geebnet, um sich eine Existenzgrundlage zu schaffen. Mikrofinanz ist dabei eine Ergänzung zu den klassischen Finanzmärkten und ermöglicht die Einbeziehung der ärmsten Bevölkerungsschichten.

Der Weg führt in ein besseres Leben!

Das mit zahlreichen Beispielen versehene Referat von Sonja Beck stiess auf grosses Interesse. In Ghana zum Beispiel liegt die Lebenserwartung bei 69 Jahren, zirka 24% der Bevölkerung lebt in extremer Armut, 2 Mio. Jugendliche sind arbeitslos oder unterbeschäftigt. Eine Berufslehre kostet Geld, das die Eltern vielfach nicht aufbringen können. Besonders prekär ist die Situation für junge Mädchen, die von Eltern mit finanziellen Schwierigkeiten als erste aus der Schule genommen werden. Opportunity engagiert sich insbesondere für Schulangebote, Bildung, Gesundheit, sowie beim Aufbau von Existenzgrundlagen.

Celina eine junge Frau aus Ghana erhielt 50 Franken Kredit und konnte sich damit eine Geflügelzucht aufbauen. Mit weiteren Krediten, welche insgesamt bei 1’000 Franken lagen, kaufte sie über 900 Hühner und verkauft heute täglich 30 Kisten Eier. Dank Schulungen und Orientierungen werden Frauen wie Celina unabhängig, lernen wie man neue Kunden gewinnt und sorgfältig mit den Finanzen umgeht.

Patricia konnte sich dank Mikrokrediten ihren eigenen Coiffeursalon einrichten, Alberta konnte Schneiderin lernen und wird bald ihr eigenes Geschäft eröffnen. Alle diese Frauen verschaffen sich durch ihre Selbstständigkeit Respekt, sind motiviert und bereit anderen jungen Frauen zu helfen. Eine stabile Einkommensquelle vermindert das Risiko, in die absolute Armut abzurutschen.

Wir wissen, dass eine Videokonferenz kein Ersatz für den persönlichen Austausch ist. Es ist jedoch eine Möglichkeit, auch in diesen Zeiten miteinander verbunden zu bleiben – und Kontakte, wenn auch nur am Bildschirm, zu pflegen.

Die geschilderten Beispiele der Frauen, welche aus der Armut und Hoffnungslosigkeit einen Weg fanden hinein in ein selbstbestimmtes Leben, haben uns alle tief beeindruckt.

Elisabeth Burkhard / 30.01.2021